Wer paßt eigentlich auf die Trainer*innen auf?
Die Spieler*innen in unserem und auch anderen Vereinen - gleich welcher Sportart - werden gehegt und gepflegt von einem ehrenamtlichen Vorstand,
von Trainerinnen und Trainern.
Oft werden sie um Erklärungen gebeten, "warum spiele ich nicht, warum wurde ich ausgewechselt?". Dies gehört sicherlich auch zur Ausbildung zu
einem mündigen Sportler dazu.
Trainer*innen und Vorstandsmitglieder werden zumindest in unserem Verein mittlerweile selbst beim Einkaufen von Eltern
"angesprochen"!
Bekanntlich sieht man sein Kind eh meist besser als andere, auch wenn es nicht regelmäßig zum Training und zum Spiel kommt. Auch noch mit
"fadenscheinigen" Ausreden, die in der heutigen Zeit meist auch noch belegbar in den Social-Media-Kanälen sind. Es wird ja auch vieles heutzutage gepostet.
Anstatt sich selbst in die Halle zu stellen, übt man halt als Spieler*in, als Elternteil lieber Kritik an Anderen.
Mittlerweile hat auch beim Volleyball eine Kultur wie beim Fußball eingezogen, dass sich Eltern einmischen und meist die besseren Trainer*innen
sind, als diejenigen, die sich 2-3x wöchentlich mit "ihren" Kindern beschäftigen. Nein, seid IHR nicht!
Sie auszubilden in einer der technisch schwierigsten Ballsportarten ( sonst würde Volleyball auch Fußball heißen ), ist ein langwieriger Prozess
über mehrere Jahre, zumal viele Kinder/Jugendliche auch Balltalentfrei sind. Volleyball bedeutet Ausdauer beim Lernen bei den Trainer*innen, wie auch bei den Spieler*innen. Je
früher man anfängt, desto besser.
Volleyball lernt man in der Grundausbildung nicht so schnell wie Fußball, Basketball oder Handball. In der Spitze schon gar nicht. Aber das ist
in den anderen Ballsportarten nach oben hin auch nicht anders. Nicht jeder kann bei Bayern München , ratiopharm Ulm oder THW Kiel spielen.
Das ist für unsere Trainer*innen aber kein Problem.
Wir versuchen ALLE mitzunehmen, denn es ist ein tolles Hobby was in erster Linie Freizeitausgleich und Spaß zum Schulalltag
vermitteln soll. Aber doch bei UNS im Verein leistungsorientiert und vor allem zuverlässig.
Aber wer paßt eigentlich auf die Trainer*innen auf?
Jeder Trainer hat das Privileg sportlich zu formen und an der Persönlichkeitsbildung eines Menschen beteiligt zu sein.
Trainer bringen den Sport bei, haben in der Regel eine Ausbildung bzw. langjährige Erfahrung, bei uns vielfach von der Bundesliga bis zur U12,
vorzuweisen. Sie machen sich tagtäglich Gedanken über "Ihr" Team, über jede/n Spieler*in. Unsere Trainer*innen sprechen viel miteinander, über (fast) jede Spieler*in von der
U12 bis zur Bundesliga. Jede/r ist einzigartig und hat es verdient optimal gefördert aber auch gefordert zu werden.
Sie nehmen eine wertvolle Zeit im Leben der Spieler*innen ein, an die man sich - zumindest beim VCB - oft und viele ( nicht alle ) gerne zurück
erinnern, sonst wären nicht Kinder und Enkelkinder von ehemaligen Spieler*innen mittlerweile bei uns im Verein.
Trainer*innen sind die Person , an der man als Eltern die Kinderbetreuung "gerne" abgibt, um Zeit für sich selbst zu haben, in dem Wissen, dass
sie gut aufgehoben und verbessert werden.
Im Sport, in der Persönlichkeitsbildung, im Selbstbewußtsein anderen gegenüber. Sich in einer Gruppe einzuordnen und frei sprechen zu lernen.
Das hilft auch in der Schule, im weiteren Leben. Mannschaftssport halt.
Jede/r Trainer*innen - auch unsere Co- und CoCo-Trainer*innen geben alles, um das sportlich Beste aus den Spieler*innen hervorzubringen.
Dies ist aber ein langer, kontinuierlicher Prozess, der auch eine regelmäßige Trainingsteilnahme erfordert. Diese fordern wir bei den
Spieler*innen ein. Sonst wird das nix mit Volleyball, mit keiner Sportart. Volle Hingabe zur Sache halt.
Die Trainer sind oft Kummerkasten und sie merken, wenn Dinge nicht so laufen, wie sie laufen sollen. Im Sport wie auch privat. Sie wissen nicht
alles aber vieles. Die Trainer sind diejenigen, die auf andere aufpassen. Oft machen sie für die Spieler*innen den "Erklärbär", nicht nur im Volleyball, auch sonst für alle
Lebenslagen. Für die körperliche Gesundheit, den Geist.
Ein guter Trainer weiß, dass er für die beste Leistung die Spieler*in, das Team in einer guten emotionalen Balance halten muss. Auch in der
Mannschaft. "Nebenkriegsschauplätze" aufzumachen, hilft meist nicht.
Wer kümmert sich um die Trainer*innen? Schätzen WIR ihre
"ehrenamtliche Arbeit" wirklich? Sind wir uns der interlektuellen Arbeit bewusst, die hinter ihrer fast täglichen Arbeit steckt?
Wertschätzen wir die Zeit, die sie ihrer eigenen Familie
entziehen, den eigenen Kindern, den Freunden - um anderen etwas weiterzugeben, etwas beizubringen?
Schätzen wir die Anstrengungen, die die Trainer*innen unseren
Kindern gegenüber unternimmt, oft weit über seine eigentlichen Aufgaben hinaus? Warum behandeln wir sie oft ohne den nötigen Respekt?
Schon einmal - vor allem jetzt in der Weihnachtszeit - dem Fest der Liebe - darüber nachgedacht?
Foto: Tom Schulte ( Archiv )